Mittwoch, 10. Mai 2017

2:35 Stunden nach Moskau und weitere 5:45 nach Ulaanbaatar

Vor 40 Jahren folg ich zum ersten Mal mit Aeroflot. In der Zwischenzeit hat sich offensichtlich auch dort eine ganze Menge getan. Die Flugbegleiterinnen sind schlank und hübsch. Die Bestuhlung wurde mindestens einmal gewechselt und auch in allen anderen Belangen erscheint die Airline modern. Eine Anmerkung halte ich gleichwohl für wichtig. Die haben offensichtlich immer noch den gleichen Koch wie in den 80er Jahren, und der kann nur Huhn!!!!! Chicken Airways lebt immer noch und hat den Heimatflughafen in Moskau. Ob Wladimir auf seinen Geschäftsreisen auch immer Huhn bekommt?
Bin hier in der Jazz Lounge und esse einen Salat. Muss dringend mein "Grünpolster" noch ein wenig aufbauen. Befürchte, dass es in den nächsten Wochen in dem Bereich zu Mangelerscheinungen kommen wird.
Noch ein Wort zum Flughafen. Sehr groß, ebenso modern und klasse beschildert -könnte sich so mancher deutsche Flughafen ein Scheibchen davon abschneiden-. Mit vielen Piktogrammen, also auch für Legastheniker bestens geeignet.



Zeit zum Boarding. Am Gate ein freundlicher Text eines ebenso freundlichen Russen: Herr M. wir mussten Ihren Sitzplatz ändern um eine gleichmäßigere Gewichtsverteilung zu erreichen. Die Flieger ist nur mit 20 Passagieren besetzt! Fuck, eine Boing 737-800 mit der Kapazität für 200 Leute nur mit 20 besetzt? Was soll ich sagen, ich hatte eine 3er Reihe für mich alleine, hinter mir niemand und vor mir niemand. Ein dreifaches Helau dem real existierenden Wahnsinn. Leider war´s mit schlafen dann doch nicht so toll, da wir sehr viele und heftige Turbulenzen hatte, die den Kapitän veranlassten, die Anschnallzeichen während der 5:45 Stunden eingeschaltet zu lassen.

Richtig spannend war die Erfahrung, dass es während des gesamten Flugs nie wirklich ganz dunkel wurde und die relative Nacht auch allerhöchstens 2 Stunden dauerte. Für mich ein deutliches Signal, sich einfach nur in die richtige Richtung zu bewegen.
Ein paar Bilder vom Flug und der Beweis, bei Aeroflot gibt´s immer Hähnchen.


Bildunterschrift hinzufügen

.... und wenn´s ein chicken schnitzel ist, chicken ist immer an Bord




Russischer Individualismus


....ich hatte mich für Lamm entschieden, schließlich ist egal was ich stehen lasse.



von Russland kommend über das Altai Gebirge

für diejenigen, die nicht mehr genau wissen wer der Typ war, einfach auf den Link klicken.
https://www.youtube.com/watch?v=pzmI3vAIhbE


Vor der Zollkontrolle hatte ich ein wenig bedenken. Microorganismen, lebende Ginsengsaat, 87 m Stoff usf. lässt sich mit Eigen- bzw. Reisebedarf nur schwer begründen. Das beste Argument mir keine weitern Sorgen zu machen lieferten die Beiden vom Zoll selbst, indem sie mir einfach einen angenehmen Aufenthalt in der Mongolei wünschten.

Der Bruder der Rektorin wartete schon auf mich. Die 20 Km bis zum Hotel Bayangol waren kurzweilig. Wayan erzählt, ich hörte zu und erkannte sogar am Geruch den nicht mehr real existierenden, seine Nachwehen zeitigenden Sozialismus.
Ne mal ganz ernst, meine Ersten Eindrücke waren, sehr viel Polizei auf den Straßen, stinkende Kohlekraftwerke in Zentrumsnähe und Avenidas, die in wirklichen Großstädten auch nicht breiter sind. Alles in Allem "sehr" westlich. Wer Indien, Indochina und Indonesien erleben durfte, ist erstaunt, wie "westlich" alles ist.

Mit wenig Schlaf und vielen neuen Eindrücken erst mal zum Geldwechseln - da reicht auch ein durchschnittliches Hartz IV Gehalt um Millionär zu werden. 400 EUR waren heute 1.035.000 Tugrik. Ne SIM Karte für 2 EUR ist nun auch nicht die Welt und ich telefoniere schon den ganzen Tag damit. Hab die mongolische Erklärung noch den Text verstand. Wie auch?! Dazu noch kurz. Ich habe die Nummer einer Person gegeben die ich angerufen hatte und die mich zurück rufen wollte. Zwischenzeitlich haben mit fünf unterschiedliche Menschen angerufen ....." ich habe Deine Nummer von xyz bekommen" Datenschutz und Intimsphäre werden in der Mongolei ganz groß mit Kleinbuchstaben geschrieben. Die Projektleiterin von "Steppenkind" eine wahrlich erfahrene Mongoleikennerin, hatte mir in einer Vorbesprechung einmal gesagt, "in der Mongolei sind Sie nie alleine, auch wenn Sie sich so fühlen, Sie werden immer beobachtet." Ich beginne zu verstehen.

Mein Treffen heute mit Frau Tsatsral von der GIZ und Prof. Chuulunbaatar schreibe ich morgen, bin jetzt echt "hundemüde" und hab morgen die 24 Stunden Rally -Ulaanbaatar - Khaliun- vor mir.

Noch ein paar Bilder vom Ende des Kindergartens, der Schule, der Universität etc. (So hab ich es jedenfalls verstanden)









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen