Dienstag, 23. Mai 2017

Halbzeit

Statement "Reise know how": 
(ein Reiseführer den ich mir vor Antritt der Reise noch besorgt hatte)

Die Mongolei ist eines der physisch und psychisch anstrengensten Reiseländer. Liebe Autoren, ich gebe euch ein bisserl Recht. Gerade die kyrillische Schrift (wenn man sie nicht zufällig beherrscht) und die verhältnismäßig geringe Verbreitung von Fremdsprachen macht´s nicht gerade einfach. Mit dem "Ohne Wörter Buch" -550 Zeigebilder für Weltenbummler von Langenscheidt geht es recht gut. 
Wenn ihr mal was richtig anspruchsvolles bereisen wollt, dann geht nach China und fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und nem Rucksack über ´s Land. Eine Exkursion zum Mond dürfte dagegen Kindergeburtstag sein.

(Ich weiß, dass die Bilder thematisch nicht wirklich passen, gleichwohl finde ich sie schön)






















Gefahren
Die wird es sicher geben, bin schließlich in einem Land mit Menschen und nicht im Himmel mit lauter harfespielender Engel. Mir ist "die Gefahr" noch nicht begegnet. Lege im Übrigen auch keinen großen Wert darauf. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und überaus wirken relaxed.

Essen
Nicht nur für Vegetarier eine Katastrophe. 3 x täglich Fleisch und dazwischen zum knabbern eine Schwarte. Ich bin fest davon überzeugt, auch hier könnte mehr Gemüse angebaut werden. (Ausnahme bei der nomadischen Bevölkerung, ok) Der beste Beweis ist das Internat hier in Khaliun. Die bauen in 2 Gewächshäusern und einer freiland Fläche Gemüse an und sicher so wenigstens temporär die Versorgung der Kinder mit Grünzeug. Das trifft übrigens nicht auf Ulaanbaatar zu. Dort habe ich alles gefunden, d.h. dort kann wirklich jeder selbst und frei entscheiden, wie er / sie sich ernähren möchte.
Über Couchsurfing habe ich Uunna  und Khadaan "getroffen", die mir in UB die mongolische Küche in all ihrer Vielfalt? zeigen wollen. Dann gibt´s aktuelle Bilder.

Versorgung generell
UB ist außen vor. Dort gibt´s von H&M über Schokolade von Dallmayr wirklich alles. Hier in der Steppe ist auf jeden Fall mehr Planung gefordert. In den Provinzhauptstädten würde ich -nach meinem Eindruck- sagen, ist die Versorgungslage gut, es ist fast alles zu haben, was man für ein normales Leben braucht. Außerhalb dieser Provinznester, kann´s dann schon mal eng werden. Gleichwohl muss auch hier niemand verhungern und ein neues T-Shirt lässt sich auch auftreiben. (Bei Farbe, Schnitt und Modell sind allerdings Abstriche zu erforderlich)
Zur Klarstellung. Wollte mir eben im Dorfladen schwarzen Tee zum Frühstück besorgen - gibt´s nicht. Ok, und Kaffee ..... gibt´s auch nicht. Das Ergebnis im 2. Dorfladen, das Gleiche. Hans, werde morgen auf heißes Wasser umsteigen.

Reisen über Land
..... ganz einfach: off road und das geht halt nur langsam und auf Grund der Größe (5 x Deutschland) dauert´s dann halt auch mal ein wenig länger.

Kleidung der Menschen
Im Dorf teilweise noch sehr traditionell, weiter in den Bergen und Bergtälern sowieso, bei den Jugendlichen im Internat eindeutig westlich.
Warum schreibe ich das? Weil ich auch bei der Kleidung der Mädchen etwas gesehen habe, das ich für blanken Wahnsinn halte. Kleine Mädchen mit vielleicht 9 oder 10 Jahren tragen "high heels" oder Schuhe mit hohen Keilabsätzen! Da sollte unbedingt Aufklärungsarbeit geleistet werden, vielleicht sogar bis hin zu einem Verbot im Internat. Versuche noch ein Foto davon zu posten.


.... ich denke, darauf ist schon ein bisserl zu sehen, was ich sagen wollte .....


Mein persönlicher "Modus"
Diese Art des sehr einfachen Reisens war viele Jahre lang "meins". Es war völlig ok, nachts auf einem schlecht beleuchteten Bahnhof anzukommen und erst mal auf die Suche nach einem billigen Zimmer zu gehen. Oder dann beim Betreten des Zimmers das Bettlaken erstmal ruckartig wegzuziehen um eventuelles Ungeziefer im Bett zu entdecken. Dieser Modus war in den letzten Jahren ganz offensichtlich ein wenig in den Hintergrund gerückt. Hab ich gemerkt bspw. auf der langen Busfahrt, den ersten Besuchen im Block "K", den streckenweise ekelhaften Hammelgerüchen etc. Es hat ca. 1 Woche gedauert, bis mein alter Reisemodus wieder die Oberhand gewann. Ich werde ihn künftig besser pflegen!

By the way, kennt jemand die Pflanze, die ich irgendwo in den Bergen gefunden habe? Mit ein wenig Wasser kann man ihr zusehen, wie sie sich verändert. Werde sie mit nach Deutschland nehmen (falls sich der Zoll dafür interessiert!)


.... der grüne Untergrund sind Gurkenschalen zur Bewässerung...... 
Ra, der Sonnengott (ich) liebt die Sonne, aber hier kann man schon mal ins Zweifeln kommen, den ganzen Tag Sonne? Da gehe sogar ich gern mal für eine Stunde in mein "Sportsockenzimmer". Die Geruchsnerven erlahmen Gott sei Dank ziemlich schnell.

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